Word, Excel und Powerpoint. Drei Werkzeuge aus dem Hause Microsoft, die im Büroalltag nicht mehr wegzudenken sind. Leider trauen sich die wenigsten, Alternativen wie LibreOffice zu probieren. Dabei ist diese Software eine sehr ernst zu nehmende Variante.
Was ist LibreOffice und welche Unterschiede gibt es?
LibreOffice ist - wie das Pendant von Microsoft - eine sog. Office Suite. Sie bietet auch Tabellenkalkulation, Präsentation oder Textbearbeitung an. In Gegensatz zu Microsoft Office aber ist sie vollständig gratis. Die Entwicklung wird durch eine Stiftung finanziert.
LibreOffice ist sehr schlicht gestaltet und lehnt sich an die Bedienbarkeit von Microsoft Office 2003 an. Sie verbraucht wenig Speicher auf der Festplatte und steht in Teilen Microsoft Office in nichts mehr nach.
Die Autoren von LibreOffice verfolgen zusätzlich das Ziel, das die offenen Formate für Dokumente sich zum Standard etablieren. Jedermann soll jedes Dokument mit jeder beliebiger Software öffnen, bearbeiten und wieder abspeichern können. Inkompatibilität soll es dadurch nicht mehr geben.
Warum sind offene Formate wichtig?
Der eine oder andere Anwender dürfte sich mit folgendem Problem bereits herumgeplagt haben: Ein bestimmtes Dokument kann nicht geöffnet werden, weil die passende Software nicht zu Verfügung steht. Dadurch, dass Hersteller von Software ihre ganz eigene Formate festlegen, kommt es im Alltag immer wieder zu solchen Problemen. Deswegen bedarf es offener Formate und Standards.
Als Analogie hierzu würden Schraubenzieher und Schrauben aus dem Baumarkt passen. Alle Schrauben werden nach bestimmten Normen hergestellt, sodass Schraubenzieher eines beliebigen Herstellers auf sie ansetzen können. Diese Normen wurden durch bestimmte Kommissionen festgelegt und sind frei von Patenten. Es gibt keine Inkompatibilität und die Kosten bleiben für die Endanwender niedrig.
Nun stelle man sich aber vor, dass jeder Hersteller für seine Schrauben eigene Normen bestimmt. Man könnte diese nur noch mit den Produkten dieses einen Herstellers bedienen. Damit entstehen wiederum Abhängigkeiten, die ein Unternehmen zu seinem Vorteil ausnutzen könnte. Handwerker müssten Schraubendreher jedes einzelnen Herstellers parat haben, damit sie alle Schrauben öffnen können. So viele Werkzeugkästen würden in einen Transporter gar nicht passen.
Es ist also ein Fehler, Microsoft Office zu benutzen?
Nein, das soll auf keinen Fall damit gesagt sein. Microsoft verwendet für seine Dokumente nur eigens festgelegte Formate, die mit anderer Software nicht immer kompatibel sind. LibreOffice wäre zwar in der Lage, sie zu öffnen, warnt aber immer davor, sie im originalen Format wieder abzuspeichern, weil die Darstellung abweichen könnte. Inzwischen ist aber auch Microsoft Office in der Lage, die offenen Dateiformate von LibreOffice zu öffnen.
Worin liegt dann die Schwierigkeit, auf LibreOffice umzusteigen?
Unsere Erfahrung ist, dass es mit der Gewohnheit des Anwenders zu tun hat. Weil die meisten Menschen immer nur Microsoft Office verwenden, scheuen sie den Aufwand, eine ganz neue Software zu lernen. Schließlich kostet das Zeit, die unter Umständen nicht vorhanden ist. Es können auch spezielle Funktionen in LibreOffice abwesend sein, wie z. B. manche der Animationseffekte in Microsoft PowerPoint. Auch ist die Gestaltung der Oberfläche von LibreOffice eher für die alten Hasen ansprechend.
Fazit: Wer sich durch die Bedienung von LibreOffice durchbeißen kann und auf bestimmte Features von Microsoft Office verzichtet, kann definitiv eine Menge Geld einsparen. Gleichzeitig trägt man dazu bei, dass die Inkompatibilität mit Dokumentenformaten abgebaut wird.